Bund gegen Anpassung Reloaded – “Kommunisten” für Nazis und Assad

Ich ging in Dresden so vor mich hin
Und nichts zu suchen,
Das war mein Sinn.

Dann sah ich ein Plakat
Und glaub ich spinn…….

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Eine Gruppe Menschen die Fahnen und Bilder von Bashir Assad, seines Zeichens autoritärer Herrscher Syriens und unter anderem einer der Hauptverantwortlichen für den aktuellen Bürgerkrieg in Syrien, hochhält, wird bedroht von einem übermächtigen Waffenarsenal.

Die Aussage ist eindeutig, Assad, der geliebte Führer der syrischen Bevölkerung wird bedroht durch eine (noch) unsichtbare Macht. Doch der BgA wird schnell konkreter. Es wird von “NATO-Marodeuren” die Grenzdörfer “massakrieren” schwadroniert und von der Lügenpresse, die sich gern mal “irrt”. Dieses hervorgehobene “irren” ist bei Verschwörungstheoretiker_Innen ein beliebtes Mittel um zu implizieren, dass eine höhere Macht ihre Hände im Spiel hat, die die Presse kontrolliert. Dass es sich hierbei um ein antisemitisches Klischee handelt ist bekannt.

Bereits letztes Jahr trat der Bund gegen Anpassung mit einer ähnlichen Veranstaltung in Dresden in der Schauburg auf, zu dem, als ein Hauch von Intervention, ein Flugblatt verbreitet worden ist.

Der BgA selbst sieht sich als “modernes Äquivalent zu den Bolschewiki im zaristischen Rußland oder zu den Juden im christlichen Mittelalter”. Hiermit verharmlosen sie nicht nur die antijüdischen Pogrome, Gesetze und andere Aktionen des Mittelalters, sie verharmlosen genauso die Shoah. “Bolschewiki” war während des Nationalsozialismus mit “Jude” gleichgesetzt und Teil der NS Propaganda gegen Jüdinnen und Juden. Durch diese Gleichsetzung, stellt sich der BgA so dar, als wäre er in der gleichen Situation wie Jüdinnen und Juden während des NS.

Die Feinde des BgA werden laut ihrer Denke natürlich alle vom Staat bezahlt.

Des weiteren sieht sich der BgA selbst als kommunistisch, begründet dies aber unter anderem mit geschichtsrevisionistischem Gewäsch, dass die ehemaligen Westalliierten für den Hungertod von “Millionen Russen” verantwortlich waren und das Ziel hatten die Sovjetunion komplett zu zerstören.

Wer nun mehr Lust bekommen hat sich mit dem BgA auseinanderzusetzen, darf sich gern auf http://www.bund-gegen-anpassung.com/de/index.htm umsehen.

Interessant ist dabei auch eine “Petition für die Freilassung von Dr. Vojislav Šešelj”

Hierbei handelt es sich um einen serbischen Nazi, der nicht nur Begründer und Vorsitzender der rechtsradikalen, antisemitischen und rassistischen Partei “Srpska Radikalna Stranka” ist, sondern sich unter anderem auch in Den Haag für diverse Kriegsverbrechen verantworten muß. Dazu gehört unter anderem der Aufruf zum Genozid und die Gründung einer paramilitärischen Einheit, den sogenannten “Šešelianern”, welche diverse Verbrechen gegen die Menschlichkeit ausübten. Für Kosovo-Albaner_innen hatte er unter anderem die Idee sie alle mit Aids zu infizieren um sie zu beseitigen.

Während in Syrien weiterhin Menschen ermordet werden, nutzt der BgA dies aus um gegen Feindbilder zu hetzen, die vom BgA selbst konstruiert werden. Dies sind in erster Linie nicht etwa Diktatoren wie Assad, die ihre Bevölkerung niederschiessen lassen und so Platz für mehr Gewalt eröffnen, sondern die Hetze richtet sich gegen diejenigen, die überlegen, wie sie dem Morden Einhalt Gebieten können. Damit propagieren sie ein Weltbild, was aus sich heraus immer nur zu noch mehr Leid führen kann.

Wieso einer Vereinigung, die sich so präsentiert wie der BgA und sich mit Nazis und Mördern solidarisiert, immer noch die Möglichkeit gegeben wird, sich öffentlich zu präsentieren, bleibt uns schleierhaft.

Da ja drei der Veranstaltungsorte auf dem Plakat bekannt gegeben werden, hoffen wir auf Protest, sei es nun als Intervention oder als Appell an die Betreiber_Innen der jeweiligen Locations.

 

 


 

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